Freitag, 18. Oktober 2024

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Normbrandversuch Himmelreichtunnel am 27. September 2024

Normbrandversuch Himmelreichtunnel

Der Himmelreichtunnel in Hausmannstätten ist der zweitlängste Straßentunnel im Landesstraßennetz der Steiermark. Mit über 14.000 Fahrzeugen pro Tag, einer Halbquerlüftung mit zusätzlichen Strahlventilatoren und der direkt am Tunnelportal situierten Tunnelüberwachungszentrale Steiermark – von wo aus das gesamte steirische Landesstraßennetz sowie sämtliche technische Anlagen inklusive der Tunnelanlagen überwacht werden – steckt viel Technik in und rund um diese Tunnelanlage.

Grund genug, diese Einrichtungen gemäß dem Straßentunnelsicherheitsgesetz (STSG) sowie den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS) einer vorgeschriebenen Großübungen bzw. einem Brandversuch zu unterziehen.

Nach langer und intensiver Planung zwischen dem Tunnelbetreiber, der TU Graz sowie den Einsatzkräften konnte dieser am 27.9.2024 erfolgreich abgeführt werden.

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Tag der offenen Tür

Dieser Tag wurde aber auch dazu genutzt, die 2022 neu errichtete Überwachungszentrale Steiermark, das Einsatzkonzept der Verbindungsoffiziere Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die Räumlichkeiten und Gerätschaften der Straßenmeister Graz-Süd vorzustellen. Neben Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler und dem zuständigen ressortverantwortlichen Regierungsmitglied LH-Stv. Anton Lang, dem Fachabteilungsleiter Franz Zenz, folgten das Bereichsfeuerwehrkommando Graz-Umgebung unter Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Gernot Rieger, dem zuständigen Abschnittsfeuerwehrkommandanten ABI Johann Masser, dem Leiter des AK UVA OBI Mag. Gilbert Sandner, MSc, Vertreter:innen des Roten Kreuzes Graz-Umgebung und der Polizei sowie zahlreiche Medienverterter:innen dieser Einladung.

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Normbrandversuch

Der Normbrandversuch, bei dem ein Benzin-Dieselgemisch entzündet und somit die Rauchproduktion eines PKW-Brandes nachgestellt wird, wurde durch die Techniker:innen der TU Graz geplant, pünktlich gegen 15 Uhr gestartet und laufend mit zusätzlich installierter Sensorik überwacht. Die bei solchen Brandversuchen gemäß internen Dienstvorschriften vorgeschriebene Brandsicherheitswache wurde durch die Stützpunktfeuerwehr Hausmannstätten sichergestellt. Die weiteren Stützpunktfeuerwehren Gössendorf, Grambach, Vasoldsberg und Fernitz sowie die Mitglieder des AK UVA und des Verbindungsoffizierspools aus dem BFV Graz-Umgebung konnten diesen Tag ebenfalls nutzen um hier wichtige Erfahrungen des Lüftungsverhaltens aber auch des Systemverhaltens in der Überwachungszentrale Steiermark zu gewinnen. Insgesamt nahmen über 40 Kamerad:innen an diesem Brandversuch teil.

Bereits nach 65 Sekunden detektierten die Sicherheitseinrichtungen das Brandereignis, alarmierten die Operatoren in der Überwachungszentrale und starteten automatisiert das „Brandprogramm“.

Gleich im Nachgang an diesen Brandversuch wurden die ersten Ergebnisse - erfassten Rohdaten der Sensorik, diverse Zeitstempel – ausgewertet, von den beteiligten Expert:innen bewertet und Erkenntnisse abgeleitet.

Der Test verlief erfolgreich und lieferte wertvolle Erkenntnisse, die in zukünftige Sicherheits- und Einsatzkonzepte einfließen werden.

Oberbrandrat Gernot Rieger, Bereichsfeuerwehrkommandant von Graz-Umgebung, zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Der Brandversuch hat einmal mehr bewiesen, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten im Ernstfall ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werden uns helfen, unsere Einsatztaktik weiter zu optimieren und die Sicherheit in Tunnelanlagen weiter zu verbessern.“

Auch Oberbrandinspektor Mag. Gilbert Sandner, MSc, Leiter des Arbeitskreises Unterirdische Verkehrsanlagen (UVA) im Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung, betonte die Relevanz des Versuchs: „Tunnelsicherheit ist ein entscheidender Faktor im modernen Straßenverkehr. Der Test hat uns wichtige Daten geliefert, die wir nun weiter analysieren werden. Diese Versuche tragen maßgeblich dazu bei, bestehende Sicherheitskonzepte zu validieren und gegebenenfalls anzupassen, um das Risiko für Verkehrsteilnehmer und Einsatzkräfte so gering wie möglich zu halten.“

Abschließend darf an dieser Stelle noch ein Dank von Seiten des BFV Graz-Umgebung an die Kollegen:innen des Straßenerhaltungsdienstes Steiermark und der Überwachungszentrale Steiermark für die ausgezeichnete Zusammenarbeit ausgesprochen werden. Die gemeinsam entwickelten und auch ständig weiterentwickelten Prozesse und Abläufe stellen einen neuen Standard in Punkto Tunnelsicherheit im steirischen Landesstraßennetz dar. Die Anforderungen und Bedürfnisse werden stets auf Augenhöhe und partnerschaftlich zum Wohle der Tunnelnutzer aber auch zur Sicherheit der Einsatzkräfte abgestimmt.

Bericht: OBI Mag. Gilbert Sandner, MSc, Arbeitskreis Unterirdische Verkehrsanlagen
Fotos: BM d.V. René Lagler, ÖA Abschnitt IV, BFV GU

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